"so nah...weit fern
Bilder aus der Hafterfahrung"
Austellung 2014/15 in der Andreasstrasse in Erfurt
leider ist eine vollständige Dokumentation nicht möglich, weil einige Künstler damit nicht einverstanden sind
Gruppenausstellung
3.10.2014 bis 13.01.2015
ehemalige Stasi-Haftanstalt
öffnen: click auf die Tabs
leider unvollständig, denn einige Künstler wollten nicht erwähnt werden
Manfred May/Benshausen
Kurator
Michael Anhalt/Rotterdam
Fotograf & Künstler
Christian W. Staudinger/Berlin
Künstler
Gabriele Stötzer/Erfurt & Utrecht
Künstlerin
Dr. Jochen Voit/Weimar
Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstrasse
Prof. Dr. H.-J. Veen
Damals Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ettersberg
seine Website
in der "Volksstimme" (vom 25.3.10)
in "Deutschlandradio Kultur"
im Goethe-Institut/Niederlande
auf YouTube
in den Niederlanden
sein Buch "Apathie"
in Wikipedia
im Berliner Kurier
in Wikipedia
in der "Thüringer Landeszeitung" (vom 28.11.13)
in der "Emma"
bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
in "Erinnerungsort"
in Wikipedia
Fotos: MLK & Klaus D. Warz
schließen: click hier & auf Tab
leider unvollständig, denn einige Künstler wollten nicht erwähnt werden
vergrößern: click auf's Bild & blättern mit Pfeiltasten oder Maus
Fotos: MLK & Gabriele Stötzer
Bildunterschriften Staudinger in:
Staudinger (2000) - "Was geschah damals? Erinnerungen 30 Jahre danach"
vollständig als Text, als Hörbuch, auf YouTube
schließen: click hier & auf Tab
die Videos öffnen mit neuem Tab auf YouTube
Kurator Manfred May
23:01
Vorstandsvorsitzender Prof. H.-J. Veen (s.Zt.)
7:48
so nah...weit fern
Bilder aus der Hafterfahrung
Michael Anhalt • Katrin Büchel • Gino Kuhn • Christian Staudinger • Gabriele Stötzer
Allen Künstlerinnen und Künstlern ist die Erfahrung von Verfolgung, das Erleben des Verlustes von Würde und Gesundheit durch unmenschliche Behandlung in Gefangenschaft gemeinsam. Diese Erfahrungen sind für ihr Werk oder einen Teil ihres Werkes konstituierend. Die unmittelbare Nähe des vor Jahrzehnten Erlebten ist in allen Arbeiten greifbar.
Dies ist der Blick zurück. Aber es bleibt die Frage: Ist es denn so einfach ein Blick zurück , wenn das damals Erfahrene noch so gegenwärtig ist? Zu diesem "Blick zurück" tritt ein ganz anderes Moment hinzu: Die Zentralperspektive nennt es den Fluchtpunkt, den Punkt am Horizont, den Gegenpol. Erst durch ihn wird auch der Blick zurück "ganz".
In den hier ausgestellten Kunstwerken ist beides verbunden. Die eine Perspektive findet sich in der anderen als Irritation wieder. Die andere Perspektive hat sich in der ersten eingenistet. Nähe und Distanz sind in fragiler Balance. Das eine ist ohne das andere nicht ohne Verlust der Wahrheit zu sagen.
Das "Thema" des Ortes, die unmittelbare oder mittelbare Beziehung zur Stasi-Untesuchungshaftanstalt in Erfurt, wird in gegenwärtigen künstlerischen Idiomen geäußert und in den zeitgenossenschaftlichen geistigen Diskurs gestellt, der ohne Erfahrungen aus den beiden europäischen Diktaturen nicht denkbar ist.
Wie in früheren Ausstellungen an diesem Ort (EINSCHLUSS 1 bis EINSCHLUSS 3 in den Jahren 2005 bis 2007), das heißt vor dessen Umwidmung zur Gedenk- und Bildungsstätte, spart die künstlerische Intervention den weitgehend authentisch belassenen, vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Männertrakt genutzten Gebäudeteil aus (Ebene HAFT). Sie "lässt ihn frei von Überformng, Interpretation und Kommentar. Ungehindert und unbeeinflusst soll hier die Erinnerung der Opfer Raum bekommen. Zurückhaltung gegenüber der Geschichte und Eigensprachlichkeit des Ortes ist geboten. Die Wahrnehmng des authentischen Ortes in unveränderter Form ist deshalb essentieller Bestandteil der Konzeption" (Zitat aus dem Konzept zum ersten Projet gegen den drohenden Abriss des Gebäudes, 2005).
Bei der Arbeit zu dieser Ausstellung, bei immer intensiverem Eindringen in die Arbeit und die Werke der Beteiligten, stellte sich das Gefühl ein, an einem ganz persönlichen EINSCHLUSS 4 mitwirken zu dürfen.
Die Veränderungen der einzelnen Konzepte über die Monate, die Verdichtung, die Vorahnung eines Zusammenschwingens trotz weit auseinander liegender künstlerischer Ansätze, hatten ihre ganz eigene Entsprechung zu der Intensität der damaligen Arbeit.
Zum ersten Mal sind Künstlerinnen und Künstler beteiligt, die einen Teil ihrer Verfolgungsbiografie mit diesem Ort verbinden. Der Anspruch an die künstlerische Qualität über diesen Blick zurück ist weiter oben bereits formuliert.
Manfred May, Kurator
Oktober 2014
(auf einem Plakat)
EINSCHLUSS I
EINSCHLUSS II
EINSCHLUSS III
Bilder zu EINSCHLUSS III
Chronologie zu Andreasstrasse & EINSCHLUSS
Geschichte "Gefängnisbau Andreasstrasse in Erfurt"
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstrasse
Stiftung Ettersberg
Links öffnen in neuem Tab
schließen: click hier & auf Tab
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Luise Schendel (Autorin)
Das Original
Weitere Quellen:
Links öffnen in neuen Tabs
"Die Welt"
"Die Gesellschaft für Zeitgeschichte"
schließen: click hier & auf Tab
SCHMERZMESSER
Nachdem ich im Museum Andreasstraße einen Film über die sozialistischen Gefangenenlager in Albanien gesehen hatte, wollte ich mich dem anwesenden albanischen ehemaligen Gefangenen als ehemalige DDR-Gefangene hier in Erfurt zu erkennen geben. Aber er stieß mich zurück und meinte: "Ihr habt ja nicht gelitten, ihr habt auf Matratzen geschlafen und wir auf Beton!" Das erinnerte mich an Gespräche mit den frühen Gefangen vom DDR-Gefängnis Hoheneck, die auf Stroh schliefen und uns, die dort auf Matratzen lagen, nicht ernst nehmen wollten. Darum dieses Objekt mit der Frage: „Kann man Schmerz messen?" (Gabriele Stötzer 2014)
die Filme öffnen mit neuem Tab am Originalort
"Geschichte" - ein Gedicht
2:30
Niederländischer Rundfunk NOS - 4.11.2014
über Erfurt & Gabriele Stötzer
6:12
ZDF - 09.11.2014
unter Mitwirkung von Gabriele Stötzer
43:37
ARD - 30.11.2014
mit Kerstin Schön, Sabine Fabian, Gabi Stötzer & Tely Büchner
29:34
schließen: click hier & auf Tab
die Videos öffnen mit neuem Tab auf YouTube
Staudinger im Zeitzeugen-Interview
1:18
Wer's braucht
Performance auf der Vernissage
5:36
Flucht aus der DDR - Erinnerungen 30 Jahre danach
35:56
Wer der bulgarischen Sprache mächtig ist, findet in einer der seriösesten Zeitungen Bulgariens, Capital light, am 4.11.2014 einen Artikel von Diana Ivanova über die Greuel an den bulgarischen Aussengrenzen der Vor-Wendezeit (mit inzwischen fast 70 Kommentaren) und einen Artikel über Christian W. Staudinger unter dem Titel "Halva und Rosen". Website von Diana Ivanova hier.
ergänzende Ausstellung:
Das Grauen - Haft & Folter
in Bulgarien und DDR
schließen: click hier & auf Tab
Die Andreasstrasse im Zustand 2010
vergrößern: click auf's Bild & blättern mit Pfeiltasten oder Maus
Die Andreasstrasse im Zustand 2014
vergrößern: click auf's Bild & blättern mit Pfeiltasten oder Maus
Links öffnen in neuem Tab
Chronologie zur Andreasstrasse
Geschichte "Gefängnisbau Andreasstrasse in Erfurt"
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstrasse
Stiftung Ettersberg
schließen: click hier & auf Tab
letzte Aktualisierung: 29.11.2015